Rochuskapelle

Aus der Ortsgeschichte der Pfarrgemeinde Egg a. d. Günz

nach K. Grünbauer, Winterrieden v. 1923

Die Rochuskapelle wurde Endes des 16. Jahrhunderts (etwa 1580) von Simon Eck erbaut. Früher soll dort eine Bildsäule des hl. Rochus oder eine ganz kleine Kapelle gestanden haben. Bewilligung zur 1. Zelebration erteilte Bischof Sigismund am 27.10.1720. 1736 wurde die alte, zu enge und ganz baufällige Kapelle restauriert und erweitert. Am 27.7. 1738 wurde die Kapelle von Weihbischof Johann Jakob von Mayer von Augsburg eingeweiht. Dabei wurde das Sakrament der hl. Firmung gespendet. 1749 wurde ein eigenes Kirchweihfest am Sonntag nach Rochustag gewilligt. 1796 wurde jeden Mittwoch Messe gelesen zur Abwendung der Viehseuche. 1836 als die Cholera drohte, wurde wöchentlich eine Messe gelesen.

1847 wurde die Kapelle renoviert und verlängert. An der Westseite war die Kapelle auf Säulen gebaut, so dass man wie unter "Arkaden" durchgehen konnte. Die Marienstatue in der Kapelle ist wahrscheinlich 1495 geschaffen von Gregor Erhart, von welchem auch eine Mutter Gottes im Nationalmuseum in München ist. Der Altar, dessen Mittelpunkt sie einst war, ist vielleicht eine Stiftung gewesen von Stadtpfarrer Mayer in Rottenburg a. N., dem Onkel des Johann Mayer. Die Glocke der Kapelle wurde im Krieg abgeliefert.

Als Engishausen nach dem Krieg Bronzeglocken beschaffte, wurde dort eine Stahlglocke abgenommen, welche nach dem 1. Weltkrieg in Lauingen für die Egger Kapelle gegossen wurde, die aber nach einiger Zeit nach Engishausen verkauft wurde. Im Jahre 1950 wurde sie von 6 Männern aus Egg zurückgekauft. Christus im Kerker und die Statue des hl. Rochus stammen aus dem Jahre 1850. Renovierung: 1962, 1983 und 2004